WIR SIND DAS VOLKSHAUS: März – Dezember 2013

Vorbemerkung zur Finanzierung

Ausgangspunkt des Projekts war eine mehrjährige stadtteilbezogene Arbeit der Projektinitiatoren (Thomas Mader, Peter Arlt), teils von der Stadt Linz beauftragt (bis 2010), in weiterer Folge in „Eigenauftrag“ und unabhängig.

Immer wieder wurden dabei auch Wünsche und Ideen zum bestehenden, aber wenig genutzten Volkshaus an die Projektinitiatoren herangetragen, sodass man sich entschloss dies strukturell und professionell anzugehen und es als eigenes Projekt zu betrachten.

Von Anfang war Ziel, dieses Projekt in enger Verzahnung mit den lokalen politischen Entscheidungsträger zu verfolgen. Daher wurde der Projektantrag neben dem BMUKK auch der Stadt Linz vorgelegt. Letztere konnte sich aber zu keiner finanziellen Förderung[1] entschließen.

Aus diesem Grund kam auch die geplante Steuerungsgruppe aus Politik und Verwaltung („Ämterbeteiligung“) nicht zustande und so wurde und wird die Einbindung von Politik und Verwaltung (typisch österreichisch) auf informellen Wegen weiterverfolgt.

RESÜMEE 2013

Die grundlegende inhaltliche Weichenstellung ist 2013 erfolgt – die Vision eines „Offenen Bildungscampus Franckviertel“ hat Konturen gewonnen.

Aus der Auftaktveranstaltung sind zwei Arbeitskreise entstanden, die zwei inhaltliche (Bibliothek Neu bzw. Schulwerkstätten) wie auch räumliche (ehemalige Stadtteilbibliothek und ehemaliges Tröpferlbad) Schwerpunkte eingehender bearbeitet haben. Für diese Bearbeitung wurden externe Fachleute eingeladen, Symposien besucht und Exkursionen unternommen. Diese Formen der Wissensaneignung und Meinungsbildung waren für manche Beteiligte neu.

Als Erfolg gilt auch der aktive Einstieg der VOEST, die Kooperationsprojekte mit innovativen Bildungseinrichtungen gesucht hat. In unserem Fall wurden gemeinsam mit der VOEST/Lehrlingsausbildung nicht nur die Werkstätten geplant, sondern auch die Finanzierung der Werkstättenausstattung zugesichert.

Zäher erweist sich die Zusammenarbeit mit der Stadt Linz. So ist es bis jetzt nicht gelungen das leerstehende Tröpferlbad für die Werkstättennutzung zu erhalten. Für die am 1.3.13 geschlossene Stadtteilbibliothek konnte die Schule als neuer „Eigentümer“ einspringen und durch die enge Zusammenarbeit mit der Schule können auf diese Weise erstmals Teile der Räumlichkeiten im Sinne des „Offenen Bildungscampus Franckviertel“ 2014 genutzt werden.

Erfreulich war nicht nur die breite Unterstützung im Viertel, sondern auch Anerkennung seitens einer (unabhängigen) Jury: WIR SIND DAS VOLKSHAUS hat 2013 den Förderpreis für innovative Stadtteilkulturarbeit der Stadt Linz erhalten, den wir – 2014 – für unsere erste Programmschiene in den neuen Räumlichkeiten, dem „Cafe Franck“ verwenden werden.

Auch die Sozialabteilung des Landes Oberösterreich hat uns – nach reiflicher Überlegung bzw. aufgrund unserer erfolgreichen Arbeit – sowohl (nachträglich) für 2013 sowie für 2014 eine Förderung zugesagt.

Aber nicht nur im Kultur- und Sozialbereich haben wir Unterstützer – es ist uns auch im Lauf der Zeit gelungen einzelne Beamte wie PolitikerInnen aus dem Bildungs- bzw. Baubereich für dieses Modellprojekt zu gewinnen, sodass – sozusagen – ein „Amts-Netzwerk“ entstanden ist.

Zusätzlich haben wir im Dezember 2013 mit der Gründung des Vereins „friends of franckviertel“ eine Plattform für UnterstützerInnen und Fachleute auch außerhalb des Franckviertels geschaffen.

Die Hoffnung, dass ein Anfangsimpuls ausreicht für weitere selbständige Aktivitäten der Bewohnerinnen (Hilfe zur Selbsthilfe) hat sich nicht erfüllt. Alle Arbeitskreise mussten von uns organisiert und moderiert werden, auch die „Erstnutzung“ („Cafe Franck“) der ehemaligen Stadtteilbibliotheksräumlichkeiten wird nun von uns initiert und organisiert.

Es zeigt sich, dass es für Bildungsarbeit in Stadtteilen, und gerade in Stadtteilen mit einem hohen Anteil an bildungsfernen Schichten, immer einen Motor braucht der die Sache am Laufen hält, bis tatsächlich Strukturen geschaffen sind, die kontinuierliches Arbeiten – jenseits einjähriger Projekte – ermöglichen.

Für 2014 ist unser Ziel genau jene Strukturen zu schaffen, die unser Tun und „Anschieben“ überflüssig machen.

[1] Email, 28.2.2013, Büro Vizebürgermeistzer Luger:

Sehr geehrter Herr Arlt!
Bitte entschuldigen Sie die späte Rückmeldung. Unsere langen Bemühungen, überhaupt einmal im eigenen Ressort Voraussetzungen für eine Beteiligung an Ihrem Projekt zu schaffen, sind leider gescheitert. Ich kann Ihnen nur empfehlen, Ihr Glück noch bei LH-Stv. Ackerl zu versuchen, mit dem Schwerpunkt auf die Integrationsaspekte Ihres Konzepts.
Tut mir leid, dass ich nach der langen Wartezeit keine besseren Nachrichten für Sie habe!